Fernreisen Südafrika: Wenn man schon nach Südafrika fährt, so sollte man natürlich auch an excursionen und Rundfahrten teilnehmen um auch wirklich etwas vom Urlaub zu haben. Sicherlich kann man es auch wie bei den Ägypten Lastminute Urlaub machen, wo die Touris meist nur am Strand rumliegen und All-Inclusive Bierchen trinken. Da Südafrika aber schon etwas exclusiver ist, sollte man hier schon etwas mehr von der Kultur mitnehmen und die ein oder andere Kurzreise unternehmen.
Diese grosse Rundtour durch Südafrika, Namibia und Botswana findet als Sondertour in dieser Saison statt. Von der brodelnden Metropole Pretorias, über landschaftliche Höhepunkte wie das Okavangodelta, die Kalahari, die Etosha-Pfanne, die Victoria-Wasserfälle (optional) bis hin zu fantastischen Nationalparks, ist auf dieser Tour ein sehr vielfältiges Programm geboten. Und die Tour heisst nicht umsonst „Big Five“.
Unter diesem Begriff fasst man die 5 Grosswildarten Löwen, Elefanten, Nashörner, Büffel und Leoparden zusammen. Unsere Besuche im Kgalagadi-NP, dem Etosha-NP, dem Okavango-Delta, dem Chobe NP und der Makgadikgadi Salz Pfanne dürfen uns hoffen lassen, nicht nur diese Tiere live zu sehen, sondern darüber hinaus Flusspferde, Giraffen, Hyänen, Zebras, Krokodile und jede Menge verschiedener Antilopen. Schade nur, dass wir viele dieser Tiere nur vom Auto beobachten können werden – aber Enduros und Ihre Fahrer/innen könnten sonst allzu leicht als leckeres Appetithäppchen durchgehen.
Ankunft am Flughafen in Johannesburg und Transfer zum Hotel. Nachmittags Übernahme der Motorräder. Beim gemeinsamen Abendessen erfolgt die Tourbesprechung. Pretoria wurde im Jahre 1855 gegründet und zur Hauptstadt der Burenrepublik im Transvaal, der Südafrikanischen Republik erklärt. Der Präsident der Republik, Marthinus Pretorius, benannte die Stadt nach seinem Vater Andries Pretorius, der durch seinen Sieg über das Königreich der Zulus, in der berühmten Schlacht am Bloodriver, zum Nationalhelden der Voortrekker wurde. Mit der Gründung Pretorias als Hauptstadt der Südafrikanischen Republik im Jahre 1855 fanden die mit dem Grossen Trek verbundenen Siedlungsbewegungen der Buren ihren Abschluss,
Vryburg (Stadt der Freiheit) wurde Mitte des 19. Jahrhundert gegründet und wurde schnell zu einem landwirtschaftlichen Zentrum in der Region. Vor allem die riesigen Rinderherden und die wöchentlich stattfindenden Viehauktion (die größte der südlichen Halbkugel, da hier jährlich etwa 250.000 Rinder ihren Besitzer wechseln) hat der Stadt auch den Beinamen Texas of South Africa beschert.
Die Kalahari Wüste ist Teil eines riesigen Sandbeckens, das vom Oranje Fluss bis nach Angola, im Westen bis nach Namibia und im Osten bis nach Zimbabwe reicht. Die Sandmengen entstanden durch Erosion weicher Gesteinsformationen. Der Wind formte dann die länglichen „Sand Ridges“, die Dünen-Wellen, die für die Landschaft in der Kalahari so charakteristisch sind. Erst in der jüngsten Erdgeschichte, vor etwa 10.000 bis 20.000 Jahren, wurden die Dünen durch Pflanzenwuchs stabilisiert, so dass man heute eigentlich von einer Trockensavanne sprechen muss. Die Dünen wandern also nicht wie etwa in der Namib Wüste. Es dominieren Gräser, Dornensträucher und Akazienbäume, die alle die langen Trockenperioden von meist mehr als 10 Monaten im Jahr überstehen können.
An den trockenen Flussbetten der Kalahari wachsen Kameldorn-Bäume, deren längliche Früchte für viele Tiere eine willkommene, vitaminreiche Abwechslung auf dem Speiseplan bilden. Die Bäume besitzen ein weitverzweigtes, tiefreichendes Wurzelsystem. Es ermöglicht ihnen, auch unter wüstenhaften Bedingungen zu beträchtlicher Grösse heranzuwachsen. Während der heissen Tageszeit lassen sich die Tiere gerne im kühlenden Schatten der Bäume nieder. Trotz des ariden Klimas ist die Kalahari Lebensraum für eine vielfältige Fauna. Mehr als 58 Säugetierarten sind hier heimisch, darunter der an seine Umgebung besonders gut angepasste Kalahari Löwe. Der Park ist ausserdem berühmt für seine grossen Tierherden. Nicht selten sieht man Hunderte von Gnus, Oryx-Antilopen oder von Springböcken, wie sie äsend durch die leise raschelnde Trockensavanne ziehen.
Windhoek (Windhuk) ist mit seinen rund 250.000 Einwohnern grösste Stadt in Namibia und zugleich die Hauptstadt des Landes. Das schmucke Städtchen liegt auf 1650 Metern Höhe malerisch in einem Talkessel, gesäumt von den Erosbergen im Norden und den Auas Bergen im Süden. Nach Westen hin erstreckt sich das Khomas Hochland in Richtung Namib und Küste. Der Baustil entspricht dem moderner Städte. Daneben findet man zahlreiche wilhelminische Bauwerke aus der deutschen Kolonialzeit.
Windhoek wirkt – für eine afrikanische Stadt – nach wie vor sauber und ein wenig kleinstädtisch, wenngleich die Atmosphäre durchaus auch kosmopolitisch geprägt ist. Der Einfluss der deutschen Sprache und Kultur ist auf Grund der kolonialen Vergangenheit in vielen Bereichen sichtbar. Es gibt deutsche Restaurants in Windhoek, deutsches Brot, Wurst, Bier und deutschen Karneval. Fast überall kann man sich auch auf deutsch verständigen, wenngleich die offizielle Landesprache in Namibia Englisch ist.
Der Besuch des Etosha National Parks gehört zu den Highlights einer Namibia Reise. Etosha umfasst eine Fläche von über 22000 qkm und wurde bereits 1907 von der Deutsch-Südwestafrikanischen Verwaltung zum Wildschutzgebiet erklärt. Im Zentrum liegt eine ausgedehnte Salzpfanne, umgeben von Gras- und Dornsavannen, Mopane-Buschland im Westen sowie Trockenwald im Nordosten. Einstmals, vor rund zwei Millionen Jahren, gab es hier einen riesigen See, der durch den Kunene Fluss gespeist wurde und später durch Änderung des Flussverlaufs allmählich austrocknete.
Die Pfanne ist nahezu immer trocken. Besonders im südlichen Teil des Parks liegen jedoch verstreut zahlreiche Wasserlöcher, Lebensgrundlage für den Wildbestand im Etosha National Park. Nahezu die gesamte Palette an afrikanischem Grosswild ist im Park vertreten, und natürlich auch die „Grossen Fünf“, Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Auf Grund einer per Flugzeug durchgeführten Tierzählung gibt es derzeit rund 250 Löwen im Park, 4000 Gnus, 8000 Oryx-Antilopen, 300 Nashörner, 2500 Giraffen, 6000 Zebras und über 2000 Elefanten. Und von den zierlichen Springböcken gibt es fast 20.000 Exemplare. Oft sieht man sie in riesigen Herden von mehreren Hundert Tieren.
Ein gigantisches Mosaik aus Sümpfen, Wasserflächen, bewaldeten Inseln und fruchtbaren Weidegebieten. Mittendrin Tausende von Elefanten, Giraffen, Krokodilen und Vögeln. Und dies alles im trockenen Herzen des südlichen Afrika. Unmöglich? Keineswegs. Das Okavango-Delta im Nordosten Botswanas ist ein solches „Paradies“ inmitten einer lebensfeindlichen Umgebung. Am Leben erhalten wird dieses fragile Ökosystem durch die Wassermassen des Flusses Okavango. Aus dem Hochland Angolas kommend, mündet er nicht im Meer, sondern überschwemmt Jahr für Jahr mit seinen Fluten die Kalahari-Wüste. Der Okavango erschafft so immer wieder große Teile dieses einzigartigen, gewaltigen Feuchtgebiets neu. Das Wasser lässt die Natur förmlich explodieren und verwandelt die öde Steppe in eine blühende Naturlandschaft.
Der Caprivi Zipfel oder „Caprivi Strip“ ist ein schmaler Landstreifen im äussersten Nordosten Namibias, rund 400 Kilometer lang. Deutschland erwarb das Gebiet 1890 – zusammen mit Helgoland – von den Briten, im Tausch gegen Sansibar. Benannt wurde es nach dem damaligen deutschen Reichskanzler Graf von Caprivi, der den Vertrag mit den Engländern unterzeichnete.
Die einstmals schwierige und während der Regenzeit oft kaum befahrbare Wellblechpiste durch den Caprivi wurde 2001 durch den geteerten Caprivi Highway (B8) ersetzt, so dass man auch die Victoria Fälle in Zimbabwe sowie den Chobe Nationalpark in Botswana, beides beliebte Reiseziele im Norden, heute problemlos erreichen kann.
Der Chobe National Park entstand 1960 und umfasst ein rund 11000 Quadratkilometer grosses Gebiet südlich des Chobe Flusses. Der Park kann nur in der trockenen Jahreszeit besucht werden, also zwischen April und Oktober. Besonders der nördliche Teil entlang des Chobe Rivers ist Überschwemmungszone und während der Regenzeit schwer zugänglich. Dies gilt auch für die Savuti Sümpfe im westlichen Teil des Parkgebiets. Der Süden ist trockener. Hier überwiegt eine Savannenlandschaft. Viele Gegenden im Chobe Park können nur per Geländewagen erreicht werden. Die Wildkonzentration im Chobe Park ist immens.
Kein anderes Naturschutzgebiet im südlichen Afrika hat einen ähnlich hohen Wildbestand. Allein 50.000 Elefanten leben im Park, ein Problem für die Ökologie des Systems, das eigentlich nur halb so viele Dickhäuter verkraftet. Die Elefantenherden verursachen schwerwiegende Flurschäden und müssten dringend dezimiert werden. Da auch die anderen Parks im südlichen Afrika über zu viele Elefanten klagen, will jedoch niemand die Chobe Elefanten übernehmen, so dass man sie auf kurz oder lang zum Abschuss freigeben muss. Elefanten können nur herdenweise getötet oder verlegt werden, weil die übrigbleibenden Tiere andernfalls beim Anblick von Menschen für lange Zeit extrem aggressiv reagieren.
Die gigantischen und sehr beeindruckenden Victoria Falls wurden erst 1855 von dem Afrikaforscher David Livingstone entdeckt und von ihm nach der damaligen englischen Königin benannt. Es sind die grössten Wasserfälle Afrikas.
Nata liegt auf halber Strecke zwischen Kasane und der Grenze zu Südafrika in der Nähe der Makgadikgadi Salzpfannen. Wir übernachten hier in einer gemütlichen Lodge und befahren am nächsten Tag dieses wunderschöne Gebiet mit unseren Motorrädern.
An der Stelle der heutigen Makgadikgadi-Salzpfannen war früher ein großer See. Er umfasste etwa 60.000 qkm; und erreichte eine Tiefe von bis zu 30 m. Da der See ohne Abfluss war, konzentrierte sich das Salz. Durch eine Klimaveränderung und Erdverschiebungen vor 10.000 Jahren trocknete der See aus und ließ an seinen tiefsten Stellen bis zu 5 m tiefe Salzkrusten zurück, die heutigen Salzpfannen. Die Makgadikgadi-Salzpfannen sind die am dünnsten besiedelte Region Botsuanas. Die Pfannen sind vegetationslos, an ihren Rändern findet sich flaches Grasland.
Die mit Abstand größten Pfannen sind die Ntwetwe-Pan und die Sowa-Pan. Wegen des Mopipi-Staudamms, der die Diamantmine in Orapa mit Wasser versorgt, führt der Boteti, der Zufluss zur Ntwetwe-Pan, heute nur noch sehr selten Wasser in die Pfanne. Daher liegt sie fast immer trocken. Die Sowa-Pan wird vom Nata River gespeist. Während der Regenzeit bildet sich im Nordteil meist ein großer See, der viele Vögel anzieht, darunter Pelikane, Flamingos, Reiher und Störche.
Die Provinz Limpopo gehörte bis 1994 zur Provinz Transvaal und liegt im äußersten Nordosten Südafrikas. Die Provinz grenzt an die Nachbarstaaten Botswana, Zimbabwe und Mozambique. Im Osten der Provinz liegt der nördliche Krüger National Park, aber dies ist nicht die einzige interessante Destination in der Provinz. Im Westen erheben sich die faszinierenden Waterberge, die gute Wandermöglichkeiten bieten und im äußersten Norden liegt das Weltkulturerbe Mapungubwe.
Anschließend geht es für einige weiter zur Flusskreuzfahrt. Die ist in der Pauschalreise zwar nicht mit drinn aber dennoch immer wider einer klasse Abwechslung.